JFH Artikel
Folgender Artikel entstammt dem "Kranken Boten":
Auferstanden aus Ruinen
Herzkammerflimmern bei den Jesus Freaks Halle
Anno Domini 2001-die Welt war noch düster und leer. Im Herbst trafen sich zwei,drei Menschen in einem Wohnzimmer und gründeten einen Hauskreis. Dieser wuchs und schloss sich zeitweise den JF Leipzig an. Relativ schnell entstand eine Lobpreis-Punk-Band, die sich mit ein paar Konzerten in der Region einen Namen machte. Irgendwann fanden die Abhängabende in einem Jugendcafe statt. Es gab Straßenaktionen, Projekte mit Studentengemeinden und Kekse.
Etwa 2003 löste sich die Gruppe fast vollständig auf, aufgrund innerer Spannungen und Wegzüge wegen beendeter Studien. Nach einer Pause trafen sich andere Leute aus anderen Städten in Halle, die schon länger bei den Freaks waren oder ihnen nahestanden. Es formierte sich eineigenständiger Hauskreis, der nicht offiziell zu den Jesus Freaks zählte, aber zumindest mit ihnen verbunden war. Sie trafen sich privat, hatten keine eigenen Räume, aber jede Menge Gemeinschaft. In dieser Phase fand unter anderem eine 24/7-Woche statt, die viel in Halle bewegte. Gott gab in dieser Zeit viel Ermutigung und Prophetien. Zum Sommersemesterende 2005 verließ wieder ein Großteil der Leute Halle, so dass die Gruppe aufgrund von Personalmangel aufgelöst werden musste.
Im Oktober 2005 trafen sich vier Leute in einer kleinen Kneipe und beschlossen etwas Neues zu starten. Es begann die dritte Phase, der Ursprung unserer aktuellen Jesus-Freaks-Gruppe. Ab sofort traf man sich donnerstags in den Räumen einer kleinen, netten Gemeinde am Rande der Innenstadt. Nach anfänglich gutem Mut bewegte sich dann jedoch eher wenig vorwärts, wodurch die Resignation Stück für Stück wuchs. Es gab zwar so manche Höhen aber das Gefühl, sich als JF Gruppe in einem Tief zu bewegen, wollte nicht weichen.
Im Hier und Jetzt herrscht eine sonderbare Aufbruchsstimmung. Was Anlass zur Kehrtwende gab, fällt uns schwer zu benennen. Irgendwann fingen wir an, uns nicht nur Donnerstag, sondern auch dienstags zum Gebet zu treffen. Diejenigen von uns, welche zuerst "nur so" bei den Freaks waren, entschieden sich bewusst für die Freaks und untereinander entstanden echte Freundschaften.
Nach den Semesterferien kam Nachschub aus Sachsen, so dass wir mittlerweile unseren Ursprungszähler mehr als verdreifacht haben. Obwohl wir aus größtenteils völlig verschiedenen Hintergründen stammen, hat Gott uns zu einem chaotisch-ironisch-sozial-charismatisch-fragend-diskutierenden-biertrinkenden-basisdemokratischen, also alles in allem liebenswerten Haufen zusammengewürfelt.
Ein Highlight in der Geschichte der Jesus Freaks Halle war das Gemeindewochenende Mitte November 07. Umgeben von nicht mehr als Schnee und Wald hatten wir Spaß, lernten uns besser kennen und versuchten das Bier vor der Dorfjugend zu retten. Diese Zeit war eine wirkliche Bereicherung für jeden von uns.
Momentan sind wir auf der Suche nach eigenen Räumen. Es entstehen "Arbeitsbereiche" wie Musik, Predigerrudel, Sport, Familienarbeit. Der Donnerstagabend soll zum Gottestdienst ausgebaut werden und wir machen uns Gedanken über Leiterschaft.
Alles in Allem haben wi das charmante Versagerpotential, was Gott manchmal gebraucht um etwas zu rocken. Wir befinden uns auf einer Reise, dessen Ziel unbekannt ist- aber die Segel füllen sich mit Wind. Wichtig ist, dass wir gemeinsam auf dieser Fhart sind, aber sich jeder individuell entfalten kann.
Artikel aus "Der kranke Bote" 2/2008 April/Mai